Ladinische Kultur
Kulturinteressierte sowie all jene welche die ladinische Kultur, Traditionen und Bräuche näher kennenlernen möchten, sollte den Besuch zwei interessanter Museen absolut nicht verpassen: das Museum Ladin Ćiastel de Tor und dessen Außenstelle, das Museum Ladin Ursus Ladinicus in St. Kassian.
Ladinisch eine rätoromanische Sprache
Ladinisch gehört zu den rätoromanischen Sprachen und zählt Italienweit ca. 55 tausend Muttersprachler. Sie stammt aus dem lateinischen und hat sich in den dolomitischen Tälern entwickelt.
Wie für jede Volksgruppe, ist die eigene Sprache auch für die Ladiner ein absolut wichtiges Element. Sie stellt nämlich den Zusammenhang zwischen den geografisch getrennten Provinzen von Belluno, Bozen und Trient dar. Auch der Hof Lüch da Pcëi spiegelt die ladinische Sprache und Kultur wieder. Der Name des B&B und Agrartourismus in St. Kassian ist auch ladinisch und bedeutet soviel wie „Bauernhof aus Tannenholz“. Der Stall der Milchkühe hingegen ist der Majün da Pcëi und das Restaurant „La Sieia“ kann auf Deutsch mit „Sägewerk“ übersetzt werden.
Auch der erste Beherbergungsbetrieb des Fanes Group, hat einen ladinischen Namen. Das heutige Dolomiti Wellness Hotel Fanes, nannte sich im Jahre 1957, zu Beginn seiner Geschichte noch Ciasa Pcëi, bzw. „Holzhaus“, wie laut einer nicht ganz treuen Übersetzung aus dem Ladinischen.
Verschiedene italienische Gäste schlugen den Namen „Negritella“ vor, doch „Corado war damit absolut nicht einverstanden. Dieser Name klang zu italienisch! Unsere Besucher waren damals bereits international“ hebt Frau Maria Crazzolara hervor. Auch ein deutscher Name eignete sich nicht, aufgrund der Erinnerung an den vergangenen Kriegsereignissen.
Museum Ladin Ćiastel de Tor
Das Museum befindet sich in St. Martin in Thurn und bietet einen übergreifenden Einblick in die ladinische Kultur, den Tälern wo sich diese ausgebreitet hat sowie natürlich dessen Merkmale: Geschichte, Sprache, Archäologie, Geologie und Handwerk.
Das Museum beherbergt heute außerdem eine Vielzahl an kulturellen Nebenaktivitäten wie Ausstellungen, Konzerte und Seminare über die ladinische Kultur und Sprache. Ein besonderes Augenmerk wird dabei der Wiedereinführung alter Bäuche und traditionellen Aktivitäten gewidmet.
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Das Bärenmuseum Ursus Ladinicus
Das Bärenmuseum Ursus Ladinicus in St. Kassian hingegen, ist monothematisch und eröffnete 2011 zum ersten Mal seine Tore. Hier kann man einzigartige Funde aus den 80ern und 90ern Jahre bewundern, welche eine Höhle unter der Conturinesspitze lieferte.
Neben den Resten eines Höhlenlöwen, kann man im Museum Ladin Ursus Ladinicus auch jene des Bären des Conturines bewundern. Beim Bären der Conturines handelt es sich um eine neue, nie zuvor beschriebene Höhlenbärenart, die zu Ehren der Ladiner - Ursus ladinicus - benannt wurde.
Das Museum erstreckt sich über drei Stockwerke, wobei man neben den Resten des Höhlenlöwen und jene des Bären auch weitere Fossilien und geschichtsträchtige Funde bewundern kann. Die Ausstellung fährt anschließend mit der Entstehungsgeschichte der Grotte, deren Entdeckung und Ausgrabung fort. Auch die Grotte selbst kann durchaus besichtigt werden, doch raten wir diesen Ausflug nur geübten Wanderern und ausschließlich während den Sommermonaten.
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